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Eine neue Ära: Eine kurze Historie der Blockchain-Technologie in der Finanzwelt
29. Februar 2024 | Medienmitteilung

Eine neue Ära: Eine kurze Historie der Blockchain-Technologie in der Finanzwelt

Die Blockchain-Technologie hat in kürzester Zeit Karriere in der Finanzindustrie gemacht. Alle relevanten Marktteilnehmer setzen auf diese noch junge Art der Datenaufzeichnung und entwickeln seit einigen Jahren im Rekordtempo konkrete Produkte und Anwendungen. So wurde bereits am 16. März 2018 unter Beteiligung der Chartered-Investment-Plattform Opus das erste strukturierte Produkt gelauncht, das komplett auf der Ethereum-Blockchain verwaltet wird.

Mit der e-Sec hat Chartered Investment am 10. Dezember 2021 einen Dienstleister für das Führen von Kryptoregistern gestartet, der gleichzeitig als Technologieträger rund um die Anwendung der Blockchain in der Finanzindustrie fungiert.

Ausgangspunkt für die Anwendung der Blockchain-Technologie in der Finanzindustrie ist die Distributed-Ledger-Technologie (DLT). Dabei handelt es sich um eine Technik, Transaktionen dezentral zu dokumentieren. Damit steht DLT im Gegensatz zum traditionellen, zentral verwalteten Hauptbuch.

Die Idee ist es, Transaktionen in einem festgelegten Format in dezentral gespeicherten Datenbanken aufzuzeichnen, auf die verschiedene, berechtigte Instanzen Zugriff haben. Wie bei allen anderen Arten dezentraler Datenbanken existieren so an verschiedenen Speicherorten miteinander synchronisierte Versionen des klassischen Journals der Buchhaltung.

Mit den ersten Anwendungen der Blockchain-Technologie im Umfeld der Kryptowährungen sahen maßgebende Akteure der Finanzindustrie die Möglichkeit, eine Blockchain als Verwaltungsinstrument von Distributed Ledgers zu verwenden. Etwa um 2016 herum kristallisierten sich die notwendigen Kriterien für funktionierende Hauptbücher auf der Blockchain heraus. Diese soll dazu dienen, im digitalen Zahlungs- und Geschäftsverkehr Transaktionen von Nutzer zu Nutzer aufzuzeichnen, ohne dass es einer zentralen Stelle bedurfte, die jede einzelne Transaktion zu legitimieren hatte.

Diese Legitimation wird nach den Prinzipien der Blockchain-Technologie durchgeführt, indem aus den Daten einer Transaktion ein neuer Block beziehungsweise ein neuer Token entsteht, der an die bestehende Blockchain angehängt wird. Da der jeweils aktuelle Zustand – abgesichert durch kryptografische Verschlüsselung – allen Teilnehmern zugänglich ist, existiert immer ein verlässliches Hauptbuch.

In der Praxis haben sich besonders rund um Kryptowährungen wie Bitcoin praktikable Prozeduren entwickelt, die schließlich auch andere Anwendungsfälle in der Finanzindustrie ermöglichten – beispielsweise das Begeben von Anleihen auf der Blockchain.

Entscheidend für die Zukunft der Blockchain-Technologie in der Finanzindustrie dürfte die Tokenisierung von Real-Word-Assets sein, mit der grundsätzlich alle Bedingungen und Abläufe rund um klassische Finanzprodukte auf der Blockchain abgebildet werden können, wenn die entstehenden Token mit denselben Funktionen ausgestattet werden wie ihre Vorbilder aus der analogen Welt.

Das ist mit Smart Contracts möglich, die bereits heute integrierte Bestandteile von Blockchain-Tokens sind. Hauptziel der Entwickler auf diesem Gebiet ist es, das Erstellen von immer komplexeren Smart Contracts immer unkomplizierter zu machen. Bereits heute entstehen Tools und Frameworks, die diese Arbeit erleichtern.

Die Geschichte der Blockchain-Technologie in der Finanzindustrie hat erst vor wenigen Jahren begonnen, aber viele Pioniere auf diesem Gebiet haben bereits enorme Fortschritte erreicht. Noch sind offene Fragen zu klären, und noch haben nicht alle Staaten hinreichende rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen. Dass die Blockchain-Technologie in der Finanzindustrie eine wichtige Rolle spielen wird, steht außer Frage.